Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, als ich meine Entscheidung das erste Mal ausgesprochen und realisiert habe: “Ich mache mich selbstständig!” Dass das alles ein längerer Prozess war und wie es eigentlich dazu kam, hatte ich euch ja schon in diesem Blogpost erzählt. Heute, ein Jahr nach dem Schritt in die Selbstständigkeit, möchte ich dieses erste Jahr einmal reflektieren und euch meine wichtigsten Learnings daraus mit an die Hand geben. Anlass dafür war übrigens mein Vortrag, den ich gestern im Café Lotti zu dem Thema gehalten habe. Da so viele von euch traurig waren, dass sie nicht dabei sein konnten, gibt es die wichtigsten Punkte hier nochmal im Blogpost zusammengefasst!
1. Alles beginnt mit Leidenschaft
Der erste Punkt, der mir in meinem ersten Jahr Selbstständigkeit klar geworden ist, ist wie unglaublich wichtig deine Leidenschaft für dein Thema ist. Niemals wäre ich meiner Meinung nach so weit gekommen, hätte so viel geschafft, wenn ich mich nicht mit den Themen beschäftigen würde, die mich erfüllen. Davon bin ich überzeugt. Ich weiß, dass viele das Wort Leidenschaft abschreckt, weil es nach so etwas “Großem” klingt, das schwierig zu finden ist. Wenn du willst, nenne es doch einfach “etwas, das du richtig gut kannst” oder “etwas, das dir richtig viel Freude bereitet”. Mein Tipp an Dich: Frage dich zu Beginn deiner Selbstständigkeit oder bevor du den Schritt wagst: “Was ist das, was mich wirklich erfüllt und glücklich macht? Was ist das, was ich richtig gut kann und was andere an mir schätzen?” Das wird dir helfen, deinen Weg und letztendlich auch deine Positionierung zu finden! Denn deine Leidenschaft ist nicht nur deine innere Antriebskraft, sondern sie macht dich auch für andere authentisch.
2. Starte lieber unperfekt als nie
Das ist mein zweiter und fast der wichtigste Tipp an Dich. Wenn du eine Idee hast, sei es für deine Selbstständigkeit im Allgemeinen oder für ein bestimmtes Projekt, dann LEG LOS! Denn wir sind alle sehr gut darin, zwar wunderbare Ideen zu haben, aber zigtausend Ausreden zu finden, warum wir nicht in die Umsetzung gehen – allen Voran unser eigener Perfektionismus. Das Problem ist aber, dass das, was wir vorschieben, meistens nur Ausreden sind und die eigentliche Angst dahinter eine ganz andere ist. Zum Beispiel die Angst zu scheitern. Aber wenn wir nicht loslegen, dann wird es nie etwas werden und um eine Idee umzusetzen brauchen wir diese anfängliche Energie und Euphorie. Deshalb sollten wir diese nutzen, bevor sie abflacht und die Idee für immer eine Idee bleibt. Wenn du dich wieder erkennst, dann frage dich mal ganz ehrlich: “Was schiebe ich als Ausrede vor, warum ich XY noch nicht umgesetzt habe? Was ist meine wahre Angst dahinter?” Und wenn deine Angst die ist, zu scheitern, dann frage dich: “Was ist das Schlimmste, was dir passieren kann? Und was ist das Beste, was dir passieren kann?” Und ich kann dir sagen, das Beste wird im Zweifel immer überwiegen. Dazu gibt es übrigens einen wunderbaren Spruch, den ich liebe und mir immer wieder vorsage:
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist, als die Angst!
Ambrose Red Moon
3. Nimm Herausforderungen an
Diese Erkenntnis ist eng mit der Vorherigen verknüpft und damit meine ich, dass du die Ängste, die du hast und erkennst, so schnell wie möglich angreifen und auflösen solltest. Denn sie werden sonst immer da sein und dich an deine Grenzen bringen. Wenn du Angst hast, vor Leuten zu sprechen, dann lerne, vor Leuten zu sprechen. Wenn du Angst hast, Aufgaben zu delegieren, dann lerne, Aufgaben zu delegieren. Wenn du Angst hast, in die Kamera zu sprechen, dann sprich in die Kamera. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Nimm jede Herausforderung an, die dir begegnet, denn nur so wirst du über dich hinauswachsen und dich weiterentwickeln. Frag dich also: “Was ist aktuell meine größte Herausforderung?” und im nächsten Schritt definiere: “Was kann ich tun, um diese Herausforderung anzunehmen?” (Zum Beispiel bei der nächsten Familienfeier einen Vortrag halten, wenn es deine Herausforderung ist, vor Leuten zu reden.)
4. Menschen kaufen bei Menschen!
Ein weiterer ganz wichtiger Punkt, der mir im letzten Jahr noch klarer geworden ist: Egal ob du eine Dienstleistung oder ein Produkt anbietest: Menschen kaufen immer bei Menschen. Das heißt soviel wie dass jemand deine Dienstleistung oder dein Produkt nicht (nur) kauft, weil es gut ist, sondern weil die Person dich sympathisch findet, sich mit dir identifizieren kann, deine Werte und deine Persönlichkeit schätzt, usw. Deshalb ist es wichtiger als je zuvor, dich heute mit deiner Persönlichkeit zu positionieren und deine Werte über alle Kanäle (ob online oder offline) zu kommunizieren. Frage dich also: “Was sind meine Werte, was ist das, wofür ich als Person stehe? Und wie kann ich diese Werte über alle Kanäle transportieren?”
Ich hoffe, ich konnte dich mit meinen Learnings aus diesem ersten Jahr Selbstständigkeit ein bisschen inspirieren und motivieren! Ich kann es kaum erwarten, was das nächste Jahr noch alles für mich bereit hält!